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Blühende Randstreifen - ein Netz des Lebens für das Allgäu

Leserbrief von Klaus Christmann  in der Allgäuer Zeitung


18 Januar 2013 - Immer wenn von landwirtschaftlicher Seite eine Meinung kommt, wird die ganze Wahrheit verschwiegen. Es stimmt: Die Landwirte pflegen, d.h. mähen die Allgäuer Kulturlandschaft hervorragend. Verschwiegen wird: Die Artenviefalt, die eigentlich unabdingbar zu einer Kulturlandschaft gehört, ist in den letzten Jahrzehnten total verschwunden. Nur der robuste Löwenzahn hat die intensive Düngung mit Gülle und Mineraldünger und die häufige Mahd überlebt. Aber wo sind Margeriten, Glockenblumen, Heilziest, Wiesensalbei, Skabiosen, Bergklee, Wundklee, Nelkenwurz, Wiesenknopf, Leimkraut, Klappertopf, Labkraut, Teufelskralle, Wiesenbocksbart, ganz zu schweigen von den Orchideen und Enzianarten?


Zurzeit hat die Artenvielfalt der Schöpfung im Allgäu keine Chance mehr. Diese traurige Tatsache verschweigen Landwirte, Bauernpräsidenten und Agrarminister. Das Problem kann jedoch gelöst werden: Jeder Landwirt unterlässt die Düngung auf einem schmalen Streifen entlang der Straßen und Feldwege und pflegt diesen Streifen durch Spähtmahd im Herbst. Dann kämen all die verschwundenen Wiesenblumen samt Bienen, Hummeln und Schmetterlingen zurück. Diese blühende Streifen würde wie ein Netz des Lebens das gesamte Voralpenland überziehen. Jeder Landwirt sollte eine finanzielle Belohnung dafür erhalten.