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Klimaschutz im Garten: Torffrei Gärtnern

März 2013 - Wussten Sie, dass Sie beim Gärtnern oder Umtopfen Ihrer Zimmer- und Balkonpflanzen ernsthaft dem Klima und der Artenvielfalt schaden? Jedenfalls sofern Sie dabei handelsübliche Blumenerde verwenden, die Torf enthält. Und das tut fast jede preisgünstige Blumenerde, die in Bau- und Supermärkten oder Gartencentern stapelweise angeboten wird.

Der Grund: Der Torf in diesen Erden stammt aus Mooren. Moore sind wertvolle und unersetzliche Lebensräume für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Sie speichern außerdem große Mengen von CO2, also jenes Gas, das für die Erwärmung der Erdatmosphäre hauptverantwortlich ist. Solange ein Moor feucht ist, bleibt dieses Gas im Boden gebunden. Wenn Moore jedoch für das Stechen des Torfes entwässert und trockengelegt werden, wird CO2 freigesetzt. Und zwar pro Hektar etwa ebenso viel wie von einem Mittelklassewagen ausgestoßen wird, mit dem man pro Jahr etwa 20.000 km fährt. Etwa 40.000 Hektar Moor werden allein für Blumenerden abgebaut, die in deutsche Blumentöpfe wandern. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß durch den Kfz-Verkehr einer mittleren Kleinstadt. Dazu kommen noch lange Transportwege, über die der Torf oft aus entfernten Regionen in Osteuropa oder Skandinavien nach Deutschland gebracht wird.

Und was haben die Gärtner davon? Im Grunde sehr wenig, denn im besten Fall speichert Torf Wasser und verbessert die Durchlüftung der Erde. Ansonsten ist torfhaltige Erde extrem nährstoffarm und führt - wenn sie nicht durch den Zusatz von Kalk neutralisiert wird - zu saurem Boden, der nur wenigen Pflanzen auf Dauer bekommt. In stark torfhaltiger Erde müssen Pfanzen daher immer auch kräftig gedüngt werden, um gut zu gedeihen - eine weitere Verdienstchance für die Gartencenter.

Nicht zuletzt weil Torf im Vergleich zu nährstoffreichen Substraten billig ist und der Blumenerde bei geringem Gewicht Volumen verleiht, füllen ihn die Hersteller gerne mit in die Säcke. So steigern sie ihren Gewinn. Torfhaltige Erde ist somit in gewisser Weise eine Mogelpackung.

Wer dem nicht länger aufsitzen will, sollte daher konsequent nur torffreie Erde verwenden. Im Allgäu gibt es die inzwischen sogar aus heimischer Produktion. Diese umweltverträgliche Alternative ist gelebter Naturschutz mit nachhaltiger regionaler Wertschöpfung und ein direkter Beitrag zum Klimaschutz im Allgäu. (isi) 

Weitere Informationen und Händlerliste hier:

Öffnet externen Link in neuem FensterAllgäurer Moorallianz - Torffrei Gärtnern